Geschichte der Feldküchen und Gulaschkanonen
Im Russisch-Japanischen Krieg 1904/05 finden wir erstmals den Einsatz von „Küchenwagen“, wie Feldküchen damals bezeichnet
wurden.
Bis zum ersten Weltkrieg wurden Feldküchen in die Ausrüstung aller europäischen Armeen aufgenommen. Sie waren pferdebespannt, und je nach Verzehrgewohnheit des
jeweiligen Landes gab es einen, zwei oder drei Kessel, die gemeinsam oder getrennt in einem Kochaufbau und Herdmantel befestigt waren und mit Holz und Kohle beheizt werden konnten.
Bis zum zweiten Weltkrieg hatte sich im Grundprinzip am Aufbau und der Ausrüstung (der Feldküchen) kaum etwas Wesentliches verändert.
Der beginnenden Motorisierung in den Armeen Rechnung tragend, wurden die verschiedensten technischen und konstruktiven Wege eingeschlagen, um auch die Feldküchen
den veränderten Bedingungen anzupassen. Um deren Beweglichkeit und Einsatzmöglichkeiten in den neu formierten Infanterie- und Panzerdivisionen zu erhöhen, wurden die bisher pferdebespannten
Feldküchen als Feldkochherd auf LKW aufgebaut bzw. auf einen mittleren LKW direkt hinter dem Fahrerhaus aufgesetzt. In der
faschistischen Wehrmacht, die an der Lösung dieses Problems während der Vorbereitung des zweiten Weltkrieges größtes Interesse hatte, setzten sich in den Infanteriedivisionen (mot.) und
Panzerdivisionen die auf LKW aufgebauten Feldküchen durch, die im feldmäßigen Einsatz in den Truppenteilen noch mit einem festen Wetter- und Kälteschutz umgeben
wurden. Weitere Lösungswege wurden gefunden, indem der Feldkochherd der bisher pferdebespannten Feldküche auf eine Kfz.-
Achse gesetzt und so zum Einachsanhänger für Kfz. umgebaut wurden.
Während sich jedoch die Konzeption der Feldküchen bei der Anpassung an die ständig zunehmende Motorisierung kfz.- technisch weiterentwickelte, veränderte sich der
heiz- und kochtechnische Teil der Feldküche kaum, und das Grundprinzip der Beheizung mit Holz und Kohle blieb wie bisher bestehen.
Quelle:>Zeitschrift der Rückwärtigen Dienste der Nationalen Volksarmee< 1964/65
Text- und Fotobeiträge von OSL Georg Hoffmann